Die 1./FlaRakBtl 22 


 

 

Das berühmte "Hasen-Wappen"   

 

 

 

   

Wie alles anfing


Nein, ich werde hier nicht aus dem Buch "Blazing Skies" (ISBN 3-8995054-2) zitieren, sondern versuchen das wiederzugeben, was mir von den "Alten" erzählt wurde. Ich hoffe sie haben mir die Wahrheit gesagt, denn manches hörte sich recht abenteuerlich an.

Noch bevor der erste Org.-Befehl zur Aufstellung der FlaRakBtl ausgegeben war dienten diese "Alten" in Luftwaffenversuchsregimentern und wurden z.B an der L70 ausgebildet. Als dann der LwAufstellungsbefehl Nr. 143 vom 25.09.1959 erlassen wurde, sammelten sich die Auserkorenen in Köln-Wahn. (wenn man diesen Befehl mal ganz unbedarft liest, kann die Frage schon aufkommen, warum man nicht das "Taufdatum" für die 22er und 23er auf den 01.10.1959 setzte)

In Köln-Wahn soll der designierte Bataillonskommandeur, ein Kriegsgedienter, die für das FlaRakBtl 22 vorgesehenen Soldaten antreten lassen und durch Abzählen dann die Verteilung in die Stabs-, Vers- und Kampfbatterien durchgeführt haben. Was die Batteriezugehörigkeit betrifft kam es also darauf an, wo man gerade beim Antreten gestanden hat. Das soll so abgegangen sein, das beim Aufrufen der Zahl 24 das Kommando "Halt" erschallte und dann .."ihr seid ab sofort die 1. Batterie". Der erste Kommandeur war übrigens Otto Frank (damals noch Major) ; den alten FlaRak'ern noch bestens bekannt. (..auch ich hatte noch das Vergnügen ihn kennenzulernen; 1972 auf dem Uffz-Lehrgang da war er Oberst und "Schulbesitzer" in Fort Bliss)

Bei der Ausbildung dieser ersten FlaRak-Soldaten wurde auf die zivilberufliche Vorbildung wenig Rücksicht genommen. So wurden auch Männer mit technikfremden Berufen zu "Spezialisten".


 

 Der Anfang war wirklich schwer und aus heutiger Sicht umso mehr. Die A-Stellung am Hirtenberg wurde mit dem Waffensystem bestückt und die Männer übernachteten in Zelten gleich daneben, da die Unterkünfte noch nicht fertig waren. Zum Essen fassen wurde man zur Schützenhalle nach Oberelspe gefahren; da hatte sich die Küche eingerichtet. Eine Protokoll-Abschrift von damals zeugt noch davon.


 


 


 


 

 

Verschuß von Nike-Hercules auf der Insel Kreta; Wappen von NRW auf dem Booster-Fin


Der Unteroffizierslehrgang in der Sauerlandkaserne


Die Ausbildung der Unteroffiziere war nicht immer eine zentrale Angelegenheit der Luftwaffe. In den Anfangsjahren der Bundeswehr war sie Aufgabe der Verbände (Regiment, Geschwader).

Da die Sauerlandkaserne ursprünglich für die Aufnahme von zwei Batterien gedacht war, standen hier Unterkunftsblöcke leer. So kam es, das im April 1968 der Unteroffizierslehrgang des FlaRakRgt 2 von Lich (bei Giessen) nach Oedingen verlegt wurde. Damals waren dem Regiment das FlaRakBtl 22 (Burbach), das FlaRakBtl 23 (Kilianstätten/Schöneck) und das FlaRakBtl 39 (Ulmen) unterstellt.

Die Lehrgangsteilnehmer waren ausnahmslos Zeitsoldaten. Ihnen wurde auf dem drei Monate dauerndem Lehrgang allgemeinmilitärische Kenntnisse vermittelt, die sie als künftige Unterführer benötigten. Wichtige Unterrichtsfächer waren Innere Führung, Schutz von Luftwaffenanlagen, Waffen- und Schießausbildung, Methodik der Ausbildung und natürlich auch Sport.

Als Unterkunft dienten die Blöcke 8 und 10. Theoretisch unterrichtet wurde in den Blöcken 7 und 9 und gelegentlich in 5. Praktischer Unterricht fand in den „Höhen und Tiefen" des Sauerlandes statt, und das bei Tag und Nacht. Es soll Menschen geben, die aus diesem Grunde, seit damals das Sauerland nicht mehr betreten haben.

Dem UL stand als Diziplinarvorgesetzter meist ein Oberleutnant / Hauptmann vor. Als Zugführer fungierten Oberfeldwebel / Hauptfeldwebel. Gruppenführer waren Unteroffiziere / Stabsunteroffiziere.

Da der UL dem FlaRakRgt 2 direkt unterstand, wurde er auch sehr häufig von dem jeweiligen Regimentskommandeur und seinem Stab inspiziert. Dieses berührte natürlich auch jeweils das Leben der 1. Batterie und dessen Chef, der ja neben dem Chef-sein auch noch Standortältester und Kasernenkommandant war.

Als in dem Jahr 1983 für die 1. Batterie das „Long Range Security Program", der Aus- und Umbau des Abschussbereiches, und eine damit einhergehende Verstärkung des Sicherungszuges auf ca. 200 Soldaten anstand, wurde der UL unter anderem aus Platzgründen wieder nach Giessen bzw. Lich verlegt.

In den fast 15 Jahren, die der UL in Oedingen statt fand wurden ca. 4000 junge Unteroffiziersanwärter (UA´s) ausgebildet.

                                                                        August "Aule" Freimuth, September 2008